Im Portrait: Die Deutsche Dogge, der Australian Cattle Dog, Rhodesian Ridgeback und Border Collie!
Die Entscheidung für die richtige Hunderasse sollte gründlich überlegt sein, denn schließlich geht man damit eine Verpflichtung von mindestens 10 Jahren ein. Es ist wichtig, nicht nur das äußere Erscheinungsbild der Hunde in den Vordergrund zu stellen, sondern auch ihre verschiedenen Anlagen und die damit verbundenen Herausforderungen zu berücksichtigen.
Jeder Hund bringt einzigartige Eigenschaften mit sich, die seine Bedürfnisse und die Beziehung zu seinem Besitzer maßgeblich prägen. Ein harmonisches Zusammenleben und die Freude an einem vierbeinigen Freund sind der Traum eines jeden Hundebesitzers. Damit dieser Traum nicht zum Albtraum wird, betrachten wir heute vier Hunderassen, die nicht für jeden geeignet sind, sondern für Menschen, die Herausforderungen lieben und bereit sind, sich ihnen zu stellen.
Deutsche Dogge
Die Deutsche Dogg blickt auf eine lange ereignisreiche und gut dokumentierte Geschichte zurück. Während ein einheitlicher Rassestandard erst im Jahre 1880 definiert wurde, waren Deutsche Doggen bereits im Mittelalter unentbehrlich als sogenannte Kammer- und Leibhunde. Sie wurden von je her als Wach- und Schutz, sowie als Jagdhund eingesetzt. Bei der Jagd kamen sie dann zum Einsatz, sobald Wildschweine oder Bären von anderen Jagdhunden gestellt wurden. In Schutzpanzern gekleidet, war es die Aufgabe dieser mittelalterlichen Vorfahren, der Deutschen Dogge das Wild zu packen und für den Jäger festzuhalten, damit dieser es erlegen kann. Durch den vermehrten Einsatz von Schusswaffen im 19. Jahrhundert sind diese Jagden immer weniger geworden, sodass diese großen imposanten Hunde sich auf das Bewachen von Grundstücken und den Schutz ihrer Menschen konzentrierten.
Es ist nicht schwer vorstellbar, dass Deutsche Doggen geprägt durch ihre Geschichte sehr territoriale Hunde mit einem ausgesprochen starken Schutztrieb sind. Ihre oft nachgesagte Dickköpfigkeit geht sicherlich darauf zurück, dass sie unter Umständen gern eigenständig agieren, Situationen bewerten und Entscheidungen treffen.
Diese Eigenschaften in Kombination mit ihrer immensen Körpergröße machen diese Hunde nur bedingt für Anfänger empfehlenswert. Allerdings ist die Deutsche Dogge sehr gelehrig, kooperativ und seinem Menschen bedingungslos zugetan, sodass aus ihnen mit einer konsequenten, rassegerechten Führung, mentaler und körperlicher Auslastung ein toller Begleithund wird.
Australian Cattle Dog
Der Australian Cattle Dog ist ein Viehtreiber, der sehr nah an den Tieren arbeitet. Seine Aufgabe besteht darin, Rinder über kilometerlange Strecken zu treiben und diese auch mal in die Fersen zu beißen. Diese unerschrockene Rasse ist äußerst robust und willensstark, was zum Teil auf die Gene des Dingos zurückzuführen ist, die im Cattle Dog vorhanden sind.
Bei nicht ausreichender Auslastung zeigen Cattle Dogs häufig Verhaltensauffälligkeiten wie das Treiben von Familienmitgliedern, unkontrollierte Jagdtriebe oder Leinenaggression gegenüber Artgenossen. Diese Rasse benötigt eine gezielte körperliche und geistige Beschäftigung, um ihre natürlichen Bedürfnisse zu erfüllen und Verhaltensprobleme zu vermeiden.
Dazu gehören regelmäßiges Joggen oder Radfahren, aber auch mentale Herausforderungen wie das Erlernen neuer Tricks und die Teilnahme an Hundesportarten wie zum Beispiel Longieren oder Flyball. Durch diese abwechslungsreichen Aktivitäten kann der Cattle Dog nicht nur seine Energie abbauen, sondern auch seine natürliche Intelligenz und Arbeitsfreude ausleben.
Mit vielen gemeinsamen Unternehmungen und einer konsequenten Erziehung kann der Australian Cattle Dog zu einem treuen Begleiter auf jedem Abenteuer werden.
Rhodesian Ridgeback
Der Rhodesian Ridgeback ist ein sehr ursprünglicher Jagdhund, der in Afrika für die Großwildjagd sowie für die Bewachung der Plantagen eingesetzt wurde. Diese großen und äußerst starken Hunde sind gleichzeitig sehr sensibel und reagieren empfindlich auf eine zu strenge Hand. Ihre Entwicklung verläuft langsam, und es kann bis zu drei Jahre dauern, bis sie körperlich und emotional ausgereift sind.
Die größte Herausforderung liegt oft in ihrer Jugendentwicklung, wenn der Rhodesian Ridgeback seinen Jagd- oder Wachtrieb ausbildet. Viele unerfahrene Hundebesitzer fühlen sich überfordert und trennen sich in dieser Phase von ihren Ridgebacks.
Um erfolgreich mit einem Rhodesian Ridgeback umzugehen, ist Geduld und Konsequenz in der Erziehung unerlässlich. Sowohl die geistige als auch die körperliche Auslastung sollten spezifisch auf die Rasse abgestimmt werden. Gemeinsame Abenteuer auf langen Wanderungen und Hundesportarten wie Zielobjektsuche lasten einen Ridgeback artgerecht aus.
Durch eine liebevolle und angemessene Führung können Rhodesian Ridgebacks zu loyalen und gehorsamen Begleitern werden, die ihren Besitzern viel Freude bereiten.
Border Collie
Der Border Collie ist ein Hütehund, der ursprünglich für die Arbeit an den Schafen eingesetzt wurde. Diese Rasse ist für ihre außergewöhnliche Intelligenz und Arbeitsfähigkeit bekannt. Aufgrund ihrer Geschichte als Arbeitshund haben Border Collies einen starken Trieb, Schafe zu hüten, und benötigen daher sowohl geistige als auch körperliche Auslastung. Für unerfahrene Hundebesitzer kann die Bewältigung dieser Anforderungen eine Herausforderung darstellen.
Bei nicht artgerechter Haltung sind Probleme vorprogrammiert. Der Border Collie, der nicht genügend geistige und körperliche Auslastung erhält, kann unerwünschtes Verhalten wie das Jagen von Autos und Radfahrern entwickeln. Zudem neigen sie dazu, destruktives Verhalten wie das Zerstören von Gegenständen zu zeigen. Ohne die richtige Beschäftigung können sie auch unter starkem Stress leiden und Verhaltensprobleme etablieren.
Eine konsequente Erziehung, regelmäßige körperliche Bewegung und geistige Herausforderungen sind für das Wohlbefinden des Border Collies unerlässlich. Wenn Sie bereit sind, mit Ihrem Border Collie tolle Hundesportarten wie Dogdancing oder Treibball zu betreiben, steht einer harmonischen und ausgeglichenen Freundschaft nichts im Wege. Durch diese gemeinsamen Aktivitäten können Sie nicht nur die Bindung zu Ihrem Hund stärken, sondern auch sein Bedürfnis nach geistiger und körperlicher Auslastung befriedigen, was zu einer erfüllten und glücklichen Beziehung führt.
Schlusswort:
Wir haben in diesem Bericht die Herausforderungen beleuchtet, die mit der Haltung von Rassen wie der Deutschen Dogge, dem Australian Cattle Dog, dem Rhodesian Ridgeback und dem Border Collie einhergehen. Diese Hunde sind für Menschen gedacht, die die Herausforderungen lieben und bereit sind, sich diesen zu stellen.
Bevor man jedoch einen Hund adoptiert, empfehlen wir dringend, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Viele Hundeschulen bieten kostenlose Beratungsgespräche an, um zu ermitteln, welche Rasse am besten zu den individuellen Lebensumständen und Vorlieben passt.
Eine fundierte Entscheidung vor dem Hundekauf kann dazu beitragen, dass die neue Familienmitgliedschaft ein voller Erfolg wird. Machen Sie den ersten Schritt zu einem erfüllten Leben mit Ihrem zukünftigen vierbeinigen Begleiter!