Heute beschäftige ich mich mit dem Thema: Impfung bei alten Hunden.
Meine Omis Kiara und Jersey sind nun 15 und 11 Jahre alt. Manchmal kommt es mir vor wie gestern, als die beiden in mein Leben traten. Die freche Kiara mit 6 Monaten, die meinen Alltag ganz schön auf den Kopf stellte. Jersey bekamen wir mit 9 Wochen klein, tapsig und süß wie alle Welpen. Damals machte ich mir keine Gedanken ob eine Impfung bei jungen und alten Hunden schädlich sein könnte. Es war für mich normal, dass die Hunde jedes Jahr aufs Neue geimpft werden müssen. Zum Glück gab es nie Impfunverträglichkeiten bei den Ladys.
Beide sind nun im Hunde-Herbst und haben nicht nur graue Schnäuzchen, sondern auch das ein oder andere Wehwehchen. Kiara muss Medikamente für ihre Schilddrüsenerkrankung einnehmen und ein Medikament für Inkontinenz. Jersey hat öfter mit ihrer Haut Probleme und leidet auch an Entzündungen, so dass sie häufig Kortison oder Antibiotika bekommt.

Schon vor längerer Zeit stellte ich mir die Frage:
Ist eine Impfung bei alten Hunden schädlich?
Nachfolgend ein paar Infos und Fakten zu den gängigsten Impfempfehlungen.
Tollwut:
Die Übertragung der Tollwut erfolgt durch Wildtiere. In Deutschland waren dies meist Füchse. Inzwischen sind jedoch vor allem Fledermäuse Träger der Viren. Das tollwütige Fledermäuse Hunde anstecken, ist allerdings sehr unwahrscheinlich. Wer mehr über die Fledermaustollwut erfahren möchte kann sich hier schlaulesen.
Seit 2006 ist Deutschland tollwutfrei dies bestätigt das Robert-Koch-Institut.
Möchte man mit seinem Hund verreisen, muss ein Tollwutschutz vorhanden sein!
Zwingerhusten:
ist eine ansteckende Infektionskrankheit der oberen Atemwege (Luftröhre und Bronchien) bei Hunden. Es gibt verschiedene Erreger, die diese Erkrankung verursachen können. Im Allgemeinen werden die Schleimhäute der Atemwege durch Viren geschädigt und „machen so den Weg frei“ für den Befall mit Bakterien. Zwingerhusten wird manchmal „Hundegrippe“ genannt. Obwohl Menschen ihren Hund mit Grippe anstecken können, werden wir nicht von unseren Hunden mit Zwingerhusten angesteckt.
Der Name täuscht, denn Zwingerhusten kommt nicht nur bei Hunden vor, die in Zwingern gehalten werden. Allerdings tritt die Krankheit häufiger an Plätzen auf, an denen viele Hunden zusammenkommen. Wie in Tierheimen, Hundepensionen, Ausstellungen, Tierkliniken oder Hundeschulen. Die Ansteckung erfolgt über eine Tröpfcheninfektion.
Hepatitis HCC :
ist eine generalisierte Virusinfektion, die in ihrer klassischen Form heutzutage zwar nur noch selten auftritt. Dennoch ist das Virus häufig an der Ausbildung einer chronischen Leberentzündung beim Hunde beteiligt. Übertragen wird diese Krankheit durch kontaminierte Ausscheidungen vor allem Urin. Diese Virushepatitis ist nur für Hunde, Wölfe, Füchse, Dachse und Stinktiere (Skunks) ansteckend. Auf den Menschen ist die Infektion nicht übertragbar.
Staupe:
ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Hunden und anderen hundeartigen Wildtieren. Für den Menschen ist das Virus ungefährlich. Das Staupevirus wird durch Speichel, Nasen- und Augensekret, Kot und Urin infizierter Tiere übertragen. Empfängliche Tiere können sich somit direkt über diese Ausscheidungen durch gegenseitiges Belecken oder Tröpfcheninfektionen anstecken. Ebenso können sie den Krankheitserreger mit verunreinigtem Futter, Wasser oder aus der Umgebung aufnehmen.
Die Staupe war letzen Sommer im Vogelsbergkreis durch erkrankte Füchse und Waschbären aufgetreten. Ein Bericht hierüber findet ihr hier.
Pavovirose:
infizierte Hunde scheiden mit dem Kot große Mengen hochinfektiösen Erregermaterials aus, möglicherweise auch mit Erbrochenem und Speichel. Da die Parvoviren sehr stabil sind, können sie bei Raumtemperatur überleben und bleiben außerhalb des Körpers bis zu sechs Monate ansteckend. Der Erreger wird mittels Beschnuppern oder Belecken kontaminierter Oberflächen von einem neuen Hund aufgenommen.
Als Überträger kommen gleichfalls mit dem erkrankten Tier in Berührung gekommene Menschen in Frage. Wie zum Beispiel Hundebesitzer, Händler, Tierärzte über Schuhwerk verschlepptes Virusmaterial. Besonders gefährdet sind Welpen und alte Hunde.
In schweren Fällen versterben die Hunde oft innerhalb der ersten ein bis zwei Tage durch die schweren Flüssigkeitsverluste. Insbesondere junge und ungeimpfte Welpen.
Leptosspirose :
hierbei handelt es sich um eine Zoonose, das heißt wie bei der Tollwut kann auch der Mensch erkranken. Die Hunde infizieren sich beim Freilauf. Über kontaminiertes (Pfützen-)Wasser, durch die Jagd auf Kleinnager oder im Fall von Jagdhunden auch durch das Verfüttern des Aufbruches. Die Leptosspirose ist keine Meldepflichtige Krankheit, deswegen gibt es nur eine Schätzung der Zahlen. Hierzu ein ausführlicher Bericht der Impfkommison am Friedrich-Loeffler-Instituts.
Leptospiren sind in der Lage, auch außerhalb eines Wirtstieres zu überleben, wenn die Umgebung warm und feucht ist. Sie leben deshalb häufig in Gewässern, vor allem im Sommer und im Herbst.
Müssen Hunde jährlich geimpft werden?
Hierzu habe ich eine Interessanten Bericht einer Tierärztin gefunden:
Die Empfehlung der Impfstoffhersteller, jährlich eine Auffrischimpfung durchzuführen, stammt noch aus der Zeit von vor 40 Jahren.
Damals wurden überwiegend Totimpfstoffe verwendet, die nur eine sehr kurze Immunitätsdauer erreichten. Heute werden überwiegend abgeschwächte Lebendimpfstoffe verwendet, die eine sehr viel längere Immunität erzeugen.
Mit Lebendimpfstoffen geimpfte Hunde zeigten in klinischen Untersuchungen eine siebenjährige, wenn nicht lebenslange Immunität gegen die Erreger. Das Immunsystem des Hundes ist nachweislich also nicht schlechter als das des Menschen.
Die aktuellen Erkenntnisse über die Immunitätsdauer lassen nun mehr Flexibilität beim Impfen von Hunden zu. Manche Impfstoffhersteller (z. Bsp. Intervet) haben ihre Empfehlung zum Impfinterwall bereits auf 3 Jahre erweitert. Andere Hersteller haben beim Paul-Ehrlich-Institut die Zulassung auf ein 3-jähriges Impfinterwall nur für den Tollwutimpfstoff beantragt. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Impfstoffe einen kürzeren Impfschutz bieten. Quelle: http://www.heiltierarzt.de
Nach all diesen Fakten stellen wir uns nochmal die Frage:
Muss mein alter Hund geimpft werden?
Ich denke diese Frage muss sich jeder Hundehalter selbst beantworten. Ein richtig oder falsch lässt sich so pauschal nicht sagen. Wir wollen den Omis so eine Belastung für den Körper und den Stress beim Tierarzt ersparen. Letztendlich vermeiden wir eine Impfung bei alten Hunden. Außerdem vertraue ich darauf , dass die regelmäßigen Impfungen in jungen Jahren einen dauerhaften Impfschutz für unsere Ladys darstellen.
Inzwischen ist unsere letzte Impfung 4 Jahre her.
Nachfolgend zum Thema Impfen habe ich noch eine zuckersüße Anleitung gefunden. Eine Impfpasshülle von der lieben Christina, von Zucker und Zimt Design.

Wie haltet ihr das mit der Impfung bei alten Hunden oder bei den Youngstern?
Liebe Grüße
Nadine und die Omis
Quellen:
Augsburger-allgemeine.de
Tierklinik.de
Tiermedizinportal.de
Tiergesundheit.de